Leserbrief im Münchner Merkur 06.09.2016
Was haben Sie uns alles vorgeworfen, Aufmarsch der Veganer, Emotionalität, unrichtige Behauptungen, Unwahrheiten … Leider haben sich all unsere Vermutungen als wahr herausgestellt. Die Wahrheit ist, wir haben Fragen gestellt und keine Antworten erhalten und wurden sogar ausgelacht. Jetzt hat sich gezeigt, dass die von uns vermuteten Zusammenhänge und Intentionen des Investors sich bewahrheiten. Eigentliches Ziels des gesamten Projekts ist die Immobilie Münchener Schlachthof. Entsorgung des Schlachthofs Münchens ist schlichte Voraussetzung um an den Grund und Boden heranzukommen. Diese Verflechtung lässt befürchten, dass Wohl und Wehe des Schlachthofs und seines Betriebs in Aschheim nicht wirklich im Fokus des Investors steht. Die enorm hohe Profitabilität bzw. Gewinnerwartung aus dem Immobiliengeschäft in München würde selbst ein wirtschaftliches Scheitern des Schlachtbetriebs in Aschheim als vernachlässigbar erscheinen lassen. Wir Bürgerinnen und Bürger spielen in diesem Monopoly keine Rolle.
Nur so lässt sich erklären, dass der Investor bereit ist, auf so teurem Gewerbegrund, umzingelt von Wohngebieten und Naherholungsgebiet, einen Schlachthof zu errichten. Hintergrund ist wohl, dass die Ansiedlung in Aschheim einfach zu bewerkstelligen war, weil der Investor hier anscheinend auf eine hohes Maß an Naivität und Gutgläubigkeit seitens der Gemeinde gestoßen ist.
Klarstellung!
Nachdem CSU und SPD immer wieder damit zitiert werden, dass der Beschluss zum Fleischhandelszentrum einstimmig gewesen wäre, sei es mir nun auch erlaubt, dies richtig zu stellen.
Alle anwesenden Freien Wähler Gemeinderäte haben in der Sitzung, zweite Abstimmung Nov. 2015 zu diesem Projekt, gegen das Fleisch-handelszentrum mit einer Größe von 114.500 m² gestimmt.
Der gerne erwähnte Grundsatzbeschluss ging ein 3/4 Jahr voraus und sah die Hälfte der Fläche vor!
Die Pläne zur Biogasanlage bzw. Schlachtabfallvergärungsanlage waren überhaupt noch nie Teil der Debatte im Gemeinderat. Wir Freien Wähler kannten ihn zumindest nicht.
Sollte es nicht legitim sein, nach veränderten Tatsachen wie z. B. der Änderung der Flächengröße oder all den, vor der Abstimmung und immer noch, ungeklärten Fragen, seine Meinung zu ändern und das Projekt anzuzweifeln, kann man mich gerne als Fähnchen im Wind bezeichnen!
Freie Wähler Aschheim/Dornach
Gemeinderat
Leserbrief von Günther Sassmann